"Als nächstes wird der Staatsmann billige Lügen erfinden, die die Schuld der angegriffenen Nation zuschieben, und jeder Mensch wird glücklich sein über diese Täuschungen, die das Gewissen beruhigen. Er wird sie eingehend studieren und sich weigern, Argumente der anderen Seite zu prüfen. So wird er sich Schritt für Schritt selbst davon überzeugen, dass der Krieg gerecht ist und Gott dafür danken, dass er nach diesem Prozess grotesker Selbsttäuschung besser schlafen kann." Mark Twain - 'Der geheimnisvolle Fremde'

Montag, 9. Januar 2012

Die Besserwisser im Fall Hildebrand

Ein  Logiker, der aus dem Fall Hildebrand, Bankenrat, EWS einen Fall Blocher beziehungsweise SVP konstruieren möchte, schreibt doch tatsächlich in einen Leserbrief, Blick:

"Eine unstabile SNB = schwacher Euro = schwache Exporte = schache CH-Wirtschaft. Und dies alles eingefädelt durch die "Wirtschaftspartei" der SVP".

Es ist einfach unglaublich, man rauft sich die Haare und möchte rufen: SCHWEIG! Man muss und kann nicht über alles Bescheid wissen, aber dann soll man schweigen!

Dann gibt es noch sehr viele "Hobbyspekulanten", sie nennen sich "Hobbytrader"! Sie sagen immer wieder: "Wenn er hätte spekulieren wollen, dann hätte er Millionen....."

Zwei Bemerkungen dazu.

Erstens: Wer sagt, dass er nicht hat?

Zweitens: Bei einer gewissen psychologischen Disposition (nicht krankhaft) ist es ein immer wieder anzutreffender Sachverhalt, dass man etwas noch rasch im Vorbeigehen mitnehmen will, dass in keiner Relation zum Gesamtrisiko steht. Das Argument er hat doch so viel Geld, der will sicher nicht noch nebenbei 50000 Franken verdienen, zeugt einzig davon, dass diese Schreiber ganz naiv und gutmütig von sich auf andere schliessen. Nicht unsympathisch, aber leider trotzdem dumm und gefährlich.

Der Hass aber, das Schäumen, das Verdrängen von Fakten der Hildebrand und EWS Verteidiger erstaunt selbst mich. Einst las ich ein Buch über die Gerichtsverhandlungen in der Sowjetunion während den sogenannten Säuberungsaktionen von Stalin. Darin wird glaubhaft geschildert, wie sich einige der Angeklagten selber noch zusätzlich belastet hätten und grösstes Verständnis für die über sie verhängten Strafen (Todesstrafe oder jahrelange Zwansarbeit) gezeigt hätten, ja quasi den Richtern für die Verurteilung dankbar gewesen wären. Der Autor kann es sich nicht anders, als durch eine Bessenheit der Angeklagten erklären.

Nun, wenn ich die Leserbriefe der Hildebrand/EWS Gläubigen lese, verstehe ich das. Die strikte Weigerung Fakten anzuerkennen oder besser gesagt in ihr Gegenteil umzudeuten, ist mehr als erstaunlich. Auch wenn es sie Freiheit, Sicherheit und Geld kosten wird, sie werden weiter darauf beharren, dass es nur einen Schuldigen gibt - Blocher. Von diesem Wahnsinn ergriffen sind auch Leute, die immer in vorderster Front gestanden sind, wenn es gegen die Banken und das Bankgeheimnis ging. Jetzt schreien sie nach dem Bankgeheimnis, nennen es mit Füssen getreten und die Banker sind Helden mit Rückgrat. Eine Lesebriefschreiberin, ruft sogar verzückt: "Welch eine Pressekonferenz" und meint damit jene des Herrn Hildebrands, an der er seinen Rücktritt bekanntgegeben hat. Sie bewundert die Grösse dieses Mannes, aber sie steht damit nicht allein.

Da wird gesprochen von einem hervorragenden Banker, von einem gewaltigen Verlust für die Schweiz, es sei schade für Herrn Hildebrand, schade um diese Persönlichkeit. Der Lobhudeleien gibt es kein Ende.

Blocher und die SVP aber bekommen den ganzen Hass der Liebesentäuschten zu spüren: Die SVP sei ein sinkendes Schiff und es werde nicht mehr lange dauern, bis es mit dem Kapitän absaufen würde, dann käme Freude auf! {Genau das hat natürlich etwas mit dem in Frage stehenden Sachverhalt zu tun!}

Blocher und co wäre zu wünschen, sie hätten nur einen Bruchteil des Rückgrates von Hildebrand

Eine Frau spricht von einer Katastrophe die Blocher in der Schweiz anrichte und ruft ihn zur Rückgabe seiner Ämter auf. Dafür erhält sie frentischen Applaus von Gleichgesinnten: Danke Hanni und danke Hanni, endlich spricht jemand Klartext und gar, dies ist der beste Kommentar (!), den ich auf 20 Minuten gelesen habe.

Ich möchte Ihnen diesen besten Kommentar nicht vorenthalten:

"SVP hat erreicht was sie wollte


Nun hat die SVP erreicht was sie wollte ..... es ist eine Katatstrophe was Chr. Blocher und seine Hardliner mit der Schweiz anstellen... Die einzige richtige Antwort wäre jetzt wenn Chr. Blocher auch von all seinen Aemtern zurücktreten würde und endlich ruhig wäre"

Ich möchte nicht alle Leserbriefe durchgehen, aber einige Stichworte möchte Ihnen noch geben. Blocher wir beschimpft und herabgesetzt. Er sei senil, sein Verhalten zeuge von Alterstarrsinnn, er sei krank, dement. Ihm wird kriminelles Handeln, Verrat, Eigennutz, Nestbeschmutzung und eine unlautere Gesinnung unterstellt.  Er füge der Schweiz grössten Schaden zu, er müsse eingesperrt, er müsse in eine Klinik eingeliefert werden, er müsse einfach weg.

Sie, geneigter Leser sollten nie vergessen was das heisst.

Herr Blocher vertritt eine gewisse Politik. Inwieweit er diese verinnerlicht hat, inwieweit andere, mir nicht bekannte Ziele verfolgt werden, entzieht sich meinen Kenntnissen und ist mir im Moment auch egal. Er ist der EINZIGE der Politiker, nicht der Schweizer Eidgenossen, die den Mut, die Erfahrung, die Möglichkeit und das Format hat, diese Politik ohne wenn und aber zu artikulieren.

Diese Politik will in groben Zügen:

Die immerwährende Neutralität
Eine starke, einsatzfähige Armee
Unabhängigkeit, d. h. kein EU Beitritt
Gewährleistung der inneren Sicherheit
Ausschaffung krimineller Personen
Eine Asylpolitik die den Namen verdient

Allein deshalb hassen sie ihn! Weder wegen seinem Ton, noch seinem Stil, noch den Geschichten betr. EMS und so weiter. Diesen Leuten sind Armee, Ordnung, Hierarchie, Neutralität, Selbständigkeit, Tradition, Schweiz, Heimat unerträgliche Begriffe, daher ihr Schäumen, Wüten.

Jeder kann sich jetzt ausmalen, wem der Hass wirklich gilt - jedem Einzelnen der dieselben politischen Ziele verfolgt - somit jedem von uns! Blocher tut eigentlich nur eines: Er schultert diesen Hass.
   
        

Hildebrand, Bankrat, EWS - Rücktritt in dieser Reihenfolge

Alle denen es mit der Unabhängigkeit der Schweiz ernst ist, dürfen jetzt nicht aufhören weiter Druck aufzubauen.

Die Vorgehensweise von Herrn Hildebrand ist eine Sache, das völlige Versagen der Kontrollinstanzen beziehungsweise der Aufsichtsbehörden eine andere.

Eine Neuwahl des gesamten Bankenrates ist unumgänglich. Die Rolle des Gesamtbundesrates muss ebenfalls untersucht werden. Gesondert davon ist die Rolle von EWS zu untersuchen.

Aber EWS hat nicht nur Auskunft darüber zu geben, welche Rolle sie im Fall Hildebrand gespielt hat, sondern auch endlich die Umstände zu erklären, unter welchen sie zur Bundesrätin gewählt worden ist. Diese Sache ist nicht erledigt.

Wie viel Schaden hat der Umstand ihrer Wahl schon verursacht? Misstrauen und Geheimniskrämerei haben seit ihrer Wahl ganz offensichtlich zugenommen, was nicht erstaunt. Durch die Wiederwahl wurde die Situation noch einmal verschlimmert.

Zu meinen Forderungen bezüglich der SNB und des Bankenrates kommt jetzt also noch die Forderung nach dem Rücktritt von EWS hinzu. Anschliessend hat eine peinliche Prüfung zu erfolgen, rund um die Vorgänge die zu ihrer Wahl geführt haben. Diese Untersuchungen haben sich aber nicht auf EWS zu beschränken. Untersucht werden muss auch die Rolle der Drahtzieher beziehungsweise Verschwörer die sich selber geoutet haben.

Hübsch wäre es, wenn noch einige Menschen (vielleicht einige hundertausend!) dies ebenfalls fordern würden. Damit bekäme die Sache ihr nötiges Gewicht! Organisieren könnte man es durchaus, die linken Destabilisierer machen es ja vor. Oder glaubt jemand diese lachhaften Leserbriefe mit immer demselben ausschliesslich faktenleeren Behauptungen und Beschönigungen seien wirklich ganz spontan geschrieben? Ja, genau so spontan wie der aarabische Frühling. Pustekuchen, die stecken ihre Köpfe über Facebook und andere Netzwerke zusammen. Können wir das nicht auch?

Anwälte und Richter, auch oder gerade wenn sie pensioniert sind, bitte ich dringenst um eingehendes Studium der Sachverhalte. Gibt es, namentlich bei der Verluderung unserer Armee (Verletzung irgendwelcher Aufsichtspflichten), bei der erzwungenen Frühsexualisierung (Verletzungen des Persönlichkeitsrechts) und bei den Handlungen die zur Wahl von EWS geführt haben nicht einen Punkt, der strafrechtlich relevant ist????

Donnerstag, 5. Januar 2012

Sicherheit von Land und Volk muss oberste Priorität bleiben

Offener Brief der «Gruppe Giardino» an die Mitglieder der Bundesversammlung


Sehr geehrte Mitglieder der Bundesversammlung

Sie haben am Montag, 5. Dezember 2011, den Eid auf unsere Verfassung abgelegt. Dazu gehören auch die Artikel über die Armee, die wir Ihnen hier gerne noch einmal mit unserer Beurteilung in Erinnerung rufen:
–    «Die Schweiz hat eine Armee.» (Art. 58 Abs. 1) und nicht eine «Swiss National Guard» oder ein «Kompetenzzentrum für Verteidigung». Der Hauptauftrag steht in der Verfassung zuerst:
–    «Die Armee dient der Kriegsverhinderung […]; sie verteidigt das Land und seine Bevölkerung.» (Art. 58 Abs. 2) In der BV steht nichts von einem «Kompetenz­erhalt», sondern von den ständigen Aufgaben der «Kriegsverhinderung» und «Verteidigung». 20 000 Angehörige für Verteidigungsaufgaben werden diesem Auftrag nicht gerecht. Eine Vergrösserung ist zwingend.
–    «[Die Armee] unterstützt die zivilen Behörden bei der Abwehr schwerwiegender Bedrohungen der Inneren Sicherheit und bei der Bewältigung anderer ausserordentlicher Lagen.» (Art. 58 Abs. 2) 37 000 Angehörige für Unterstützungsaufgaben reichen bei «schwerwiegenden Bedrohungen» in «ausserordentlichen Lagen» nicht. Führung, Selbstschutz, Ablösungen, Urlaube und die Durchhaltefähigkeit bedeuten, dass nur noch wenige Tausend AdA für Bewachung/Schutz übrigbleiben.
–    «Der Bund schützt die verfassungsmässige Ordnung der Kantone». (Art. 52 Abs. 1) Auf 26 Kantone aufgeteilt, sind kaum 300 Angehörige pro Kanton an den Objekten einsetzbar. Das reicht bei weitem nicht, um die Bedürfnisse der Kantone abzudecken.
–    «[Die Bundesversammlung] trifft Massnahmen zur Wahrung der äusseren Sicherheit, der Unabhängigkeit und der Neutralität der Schweiz.» (Art. 173 Abs. 1 Ziff.a) Von einer «Kooperation» mit dem Ausland ist nicht die Rede. Statt dessen sind Unabhängigkeit und Neutralität zu wahren.
Zwar gehen die jüngsten Entscheidungen, welche die Mitglieder der Bundesversammlung im vergangenen Sommer und Herbst 2011 in Sachen Landesverteidigung gefällt haben, in eine leicht positivere Richtung als auch schon (vollständige Ausrüstung, mehr finanzielle Mittel) und Giardino unterstützt den vor einigen Tagen durch die Landesregierung gefällten Gripen-­Entscheid.
Insgesamt sind wir jedoch überzeugt, dass die beschlossenen und die anvisierten Mass­nahmen (vor allem bezüglich der Armeebestände) immer noch zu kurz greifen und bei genauerem Hinsehen als verfassungswidrig zu qualifizieren sind. Zudem wurde der Volkswille missachtet: Am 18. Mai 2003 hat das Volk mit 76% dem Militärgesetz und damit der Armee XXI zugestimmt. Als Eckwert wurde ein Bestand von 220 000 Angehörigen (davon 140 000 «aktiv») gutgeheissen. Am 6. Juni 2011 hat sich der Nationalrat für die Beibehaltung der Reserve ausgesprochen (Motion Galladé, 09.4102) und damit den Entscheid des Volkes bestätigt. Diese Reserve muss auch in Zukunft mindestens als strukturelle, «stille» Reserve beibehalten werden. Sie erhöht gerade bei Unterstützungsaufgaben der Kantone die Durchhaltefähigkeit.
Wir laden Sie ein, unsere Gedanken und Sorgen im Interesse der Sicherheit von Land und Volk in Ihre weiteren politischen Entscheidungen einzubeziehen.
Es kann nicht der geringste Zweifel daran bestehen, dass sich die globale und europäische Entwicklung – im weitesten Sinne des Begriffes – zusehends verschlimmert und der Druck auf die Schweiz grösser wird. Da kann und darf es nicht sein, dass der Kleinstaat Schweiz seine letzte Sicherheitsreserve, unsere bewährte Milizarmee und die Allgemeine Wehrpflicht, weiter schwächt. Die Geschichte der 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts sollte uns eine Warnung sein. Der Preis für ein Versagen wäre hoch. Ob uns das Glück wiederum gewährt würde wie weiland 1939–1945, muss definitiv offenbleiben. Wir sollten uns nicht darauf verlassen.

Mit der Bitte um Kenntnisnahme und freundlichen Grüssen,

Greppen/Heiden, den 8. Dezember 2011
Hermann Suter, Präsident
Franz Betschon, Vizepräsident
www.gruppe-giardino.ch