"Als nächstes wird der Staatsmann billige Lügen erfinden, die die Schuld der angegriffenen Nation zuschieben, und jeder Mensch wird glücklich sein über diese Täuschungen, die das Gewissen beruhigen. Er wird sie eingehend studieren und sich weigern, Argumente der anderen Seite zu prüfen. So wird er sich Schritt für Schritt selbst davon überzeugen, dass der Krieg gerecht ist und Gott dafür danken, dass er nach diesem Prozess grotesker Selbsttäuschung besser schlafen kann." Mark Twain - 'Der geheimnisvolle Fremde'

Sonntag, 4. Dezember 2011

Vom Sterben eines Volkes


Egon Schiele

Der Beitrag wurde etwa um das Jahr 2004 für die Brüder und Schwestern von Damaskus verfasst. Ist aber aktueller denn je.

Wir schauen das Sterben eines Volkes!

Warum?

Wir verzichten auf die Gestaltung unserers Lebens und des Lebens unserer Nachkommen!

Wir lassen uns immer wieder durch offensichtliche Manöver, fein durchexerziert von bezahlten Verführern, Schritt für Schritt in unseren eigenen Untergang führen! Wir lassen nicht davon ab, mit jeder Wahl einen weiteren Teil unserer Unabhängigkeit aufzugeben und handeln uns mit jeder Wahl weitere Nachteile ein, die zur Auflösung von Inhalt und später auch von Form führen.

Inhalt heisst hier: Die Eigenheiten, die Art zu fühlen, zu denken, zu sprechen und zu handeln, die Art zu empfinden. Form heisst hier: Die Gestalt unserer politischen Institutionen, heisst hier, die Art und Weise des Zusammenlebens überhaupt, heisst hier, das Verhältnis zwischen Bürger und Staat.

Wir sind also nichts weniger als ein Volk in Agonie.

Eine Art des Zusammenlebens, wie es zu gestalten auch möglich ist, nämlich durch den Willen der Genossen und nicht durch eine übermächtige Zentralregierung verdampft dann in einem allgemeinen, monotonen, uniformen und vor allem totalitären Europa.

Eine schwere Infektion konnte sich unseres Volkskörpers bemächtigten. Er wurde durch eine einseitige Betrachtungsweise und damit der Bevorzugung des materiellen Denkens geschwächt. Darauf hin haben Teile des Organismus nicht mehr im Dienste des Gesamten gearbeitet. Sie haben die Grenzen nicht mehr eingehalten, wollten sich eigenmächtig nur zu ihrem eigenen Vorteil ausbreiten, haben also zu wuchern begonnen. Ruhe und Nachsinnen wäre angebracht gewesen. Dann wäre man gestärkt aus der Krisis hervorgegangen. Aber nein, der Volkskörper wird weiterhin auf Höchstleistung getrimmt. Er wird weiterhin durch die Strassen und Gassen gepeitscht, Schockwelle über Schockwelle muss er über sich ergehen lassen.

Wir haben freiwillige die Form aufgegeben (Souveränität und Förderalismus) und unsere geistige Identität nicht mehr verteidigt (Inhaltsverlust).

Als Beispiele nenne ich die freiwillige Übernahme fremden Rechtes (welche zu einer Änderung der Institutionen führt) auf der Formseite und die Annahme eines Gesetzes zur Fristenlösung auf der Inhaltsseite. Allein diese zwei Beispiele zeigen: Die Merkmale dieser Krankheit, erkennen wir als die Merkmale einer Krankheit zum Tode hin.

Freiwillige Souveränitätspreisgabe deutet auf den Wunsch nach Auflösung hin (unsere Institutionen verschwinden). Die Annahme der Fristenlösung kann ohne weitere Erklärung als Entscheidung zum Tode hin erkannt werden (die geistige Identität löst sich auf, der Wunsch nach Fortführung beziehungsweise Weitergabe unseres Volkswesens versiegt).

Ich bin ein Gott der Lebenden

Ich bin überzeugt, nicht alle Volksgenossen werden sich freiwillig aufgeben. Sowenig wie es die Volksgenossen anderer Völker tun. Wir werden auferstehen und die morschen, faulen Äste werden abgehackt. Der Wille der Völker nach Freiheit und Entfaltung ist grösser als die menschliche Verblendung einiger Eliten und Faulheit der Massen.

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen